Die AOK Krankenversicherung für Grenzgänger

Die AOK bietet im Rahmen der freiwilligen Mitgliedschaft eine Krankenversicherung für Grenzgänger. Versicherte haben Anspruch auf die gesetzlichen Leistungen sowie die Zusatzleistungen der jeweiligen Kasse. Die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) kann auch bei einer Krankenversicherung nach KVG als deutsche Aushilfskasse gewählt werden.

Grenzgänger-Krankenversicherung der AOK

Schweizer Grenzgänger haben drei Möglichkeiten für die Krankenabsicherung: Die private Krankenversicherung in Deutschland, die freiwillige Mitgliedschaft bei einer deutschen gesetzlichen Krankenkasse und das schweizerische System nach KVG. Entscheiden sich die Arbeitnehmer für eine Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung, müssen Sie eine Krankenkasse als Träger wählen.

Die AOK ist einer der bekanntesten gesetzlichen Krankenversicherer in Deutschland. Unter den Namen Allgemeine Ortskrankenkasse wird aber nicht nur eine Kasse geführt, sondern elf rechtlich selbstständige Krankenkassen. Diese sind in erster Linie regional aufgeteilt. Das bedeutet, welche AOK für den Schweizer Grenzgänger als Versicherer infrage kommt, ist von seinem Wohnort abhängig. Welche Krankenkasse für Sie zuständig ist, können Sie hier herausfinden.

• Für die Grenzgebiete Landkreis Lörrach, Freiburg, Waldshut-Tiengen, Tuttlingen, Ravensburg, Bodensee-Kreis und den Schwarzwald-Baar-Kreis ist die AOK Baden-Württemberg zuständig
• Lindau und Oberallgäu werden von der AOK Bayern betreut

Was ist die Grenzgänger Krankenversicherung der AOK?

Vorneweg muss gesagt werden, dass es bei der AOK keine Krankenversicherung für Schweizer Grenzgänger gibt, die auf den besonderen Bedarf von Pendlern ausgerichtet ist. Arbeitnehmer in der Schweiz haben die Möglichkeit, freiwillig versichertes Mitglied bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse ihrer Region zu werden. Dabei erhalten sie als Grenzgänger dieselben Leistungen, die auch deutschen Arbeitnehmern seitens des Gesetzgebers zustehen – plus die Zusatzleistungen, die von der Krankenkasse individuell angeboten werden.

Leistungen der AOK 

• Ärztliche und zahnärztliche Behandlung
• Stationäre Heilbehandlung und Unterbringung
• Psychotherapeutische Leistungen
• Versorgung mit Arznei-, Verbands-, Heil- und Hilfsmitteln
• Häusliche Krankenpflege
• Krankenhausbehandlung
• Leistungen zur medizinischen Rehabilitation
• Vorsorge und Prophylaxe

Die Leistungen der AOK umfassen wie bei allen Krankenkassen Maßnahmen, die im Fünften Sozialgesetzbuch (SGB V) vorgegeben sind. Die Versicherten haben Anspruch auf eine ausreichende, bedarfsgerechte und wirtschaftliche medizinische Versorgung. 

Wichtig: Krankenkassenleistungen sind anders als bei einer PKV nicht garantiert und können jederzeit vom Gesetzgeber gekürzt oder gestrichen werden.

Bonus- und Zusatzprogramme

Zusätzlich bietet die AOK Leistungen, die über die gesetzlich vorgegebenen Standards hinausgehen:

• BonusprogrammProFit: Mit dem ProFit-Bonusprogramm erhalten die Versicherten der AOK bei bestimmten Aktivitäten Punkte. Etwa bei der Teilnahme am Betriebssport oder der Darmkrebsvorsorge. Die Punkte können in Sachprämien eingetauscht werden.
• Wahltarif Selbstbehalt: Von diesem Programm der AOK profitieren Versicherte, die selten ärztliche Leistungen wahrnehmen. Sie zahlen für bestimmte Maßnahmen wie bspw. den Arztbesuch oder Klinikaufenthalte einen pauschalen Selbstbehalt. Dafür bekommen Versicherte aber am Ende des Kalenderjahres bis zu 540 Euro rückerstattet.
• Wahltarif Bonus: Dieses Zusatzprogramm sieht für Versicherte ebenfalls einen Selbstbehalt bei ärztlichen Maßnahmen vor. Zusätzlich erhalten die Teilnehmer Guthaben für bestimmte Maßnahmen wie Vorsorgeuntersuchungen.

Darüber hinaus bietet die AOK Leistungen, die nicht im Leistungskatalog des Gesetzgebers vorsehen sind. Etwa die Beteiligung an den Kosten einer Osteopathie-Behandlung, für Reiseschutzmaßnahmen und Alternativmedizin.

Das kostet die AOK Krankenversicherung für Grenzgänger

Wählen Schweizer Grenzgänger die freiwillige Mitgliedschaft in einer Krankenkasse, müssen sie die Kosten für ihre Krankenversicherung vollständig selbst bezahlen. Denn sie erhalten anders als Arbeitnehmer in Deutschland keinen Zuschuss von ihrem Arbeitgeber in der Schweiz. Aufgrund ihres hohen Gehalts, müssen Grenzpendler häufig den Höchstbeitrag zur GKV bezahlen.

Der Beitragssatz zur Krankenversicherung berechnet sich wie folgt:

Allgemeiner Beitragssatz 3,4 Prozent, Zuschlag für Kinderlose ab 23 Jahren: 0,6 Prozent

Der Beitragssatz zur Krankenversicherung wird anhand des Einkommens bemessen. Die allgemeinen Beitragssätze gelten für jeden Versicherten gleichermaßen. Der Zusatzbeitrag kann von den Krankenkassen selbst festgelegt werden. 2024 liegt der durchschnittliche Zusatzbeitrag bei 1,7 Prozent. Die AOK Baden-Württemberg erhebt ebenfalls 1,7 Prozent (Stand 2024).

• 2024 gilt eine Beitragsbemessungsgrenze von 5.175 Euro monatlich. Diese gibt die maximale Höhe an, die bei der Berechnung des Kranken- und Pflegeversicherungsbeitrags herangezogen wird. 

Kostenbeispiel

Beispiel für eine Krankenversicherung für Grenzgänger bei der AOK mit einem Einkommen von umgerechnet 5.000 Euro im Monat. 30-jähriger Versicherungsnehmer ohne Kinder.

Das Einkommen des Versicherten liegt über der Beitragsbemessungsgrenze von 4.987,50 Euro. Somit zahlt er den Höchstbeitrag für seine Krankenversicherung. Reduziert sich sein Gehalt und fällt unter die Beitragsbemessungsgrenze, sinkt entsprechend auch der GKV-Beitrag.

Grenzgänger-Krankenversicherung nach KVG: Die AOK als Aushilfskasse

Alternativ zur freiwillig gesetzlichen Versicherung kann die AOK von Grenzgängern auch als Aushilfskasse bei einer Krankenversicherung nach KVG gewählt werden. Damit können Grenzgänger medizinische Leistungen sowohl in Deutschland wie auch in der Schweiz wahrnehmen. Die Kosten für Behandlungen im Heimatland werden allerdings durch die schweizerische Krankenversicherung gedeckt. Das bedeutet, die AOK als Aushilfskasse rechnet mit dem jeweiligen Leistungsträger in der Schweiz ab.

• Die Leistungen bei einer Grundversicherung nach KVG sind oft nicht ganz ausreichend. Daher ist es für Grenzgänger sinnvoll, den Versicherungsschutz durch Zusatzversicherungen zu erweitern.

Das kostet die Versicherung nach KVG

Die Krankenversicherung nach KVG ist für Schweizer Grenzpendler meist günstiger. Sie zahlen am Beispiel der Sympany im Tarif Euroline 194,10 Franken monatlich (ab 26 Jahren). Dafür müssen sie als Versicherter aber auch einen Selbstbehalt entrichten: mindestens 300 Franken. Sobald die Franchise aufgebraucht ist, müssen zehn Prozent jeder Arztrechnung bezahlt werden – bis maximal 700 Franken im Jahr.

Die Krankenabsicherung nach KVG bietet für Grenzgänger anders als die freiwillige Krankenversicherung bei der AOK keine beitragsfreie Familienversicherung. Es wird also für jedes Kind ein eigener Beitrag erhoben. Die Kosten dafür sind allerdings überschaubar.

Jetzt kostenlos beraten lassen

Die Krankenversicherung für Grenzgänger wirft oft viele Fragen auf und nicht zuletzt stehen neben der AOK auch weitere Versicherungsträger zur Auswahl. Für Arbeitnehmer in der Schweiz ist es aufgrund der vielen verschiedenen Möglichkeiten oftmals nicht leicht, sich für die passende Versicherung zu entscheiden.

Unsere Spezialisten stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Wir beantworten Ihre Fragen und finden für Sie die beste Absicherung für Ihre Bedürfnisse. Nutzen Sie jetzt unsere kostenlose und unverbindliche Erstberatung.